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Tessiner Merlot: Erster Schweizer Merlot
Der Merlot wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aus Frankreich importiert, als die Weinberge Europas gerade von der Reblaus verwüstet worden waren. Im Laufe der Zeit hat sich der Merlot besonders gut an die klimatischen Bedingungen und Böden des Tessins angepasst. Mit 80% der Rebfläche des Kantons ist Merlot die mit Abstand am meisten angebaute Rebsorte im Tessin – noch vor der roten Americana, dem Chardonnay, der Bondola und dem Pinot Noir. Es gibt keine Region auf der Welt, in der so viele verschiedene Merlot-Weine gekeltert werden: Rot, Weiß, Rosé, Süßwein, Schaumwein – es gibt so viele Varianten, dass sie jeden Gaumen erfreuen!
Die Tessiner Merlots haben sich auf nationaler und internationaler Ebene einen ausgezeichneten Ruf erworben und werden regelmäßig zu den besten der Welt klassifiziert. Aber, und das ist nichts Neues; ein Produkt schmeckt noch besser, wenn es an seinem Ursprungsort verkostet wird, wo man seinem Terroir und seinem Produzenten am nächsten ist. Weinkeller, Weinberge und Grottos warten nur darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.
MERLOT AUS DEM TESSIN. Probieren Sie diesen typischen Tessiner Wein!
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Tessin, Suisse
Tessiner Merlot, was ist das?
Tessiner Weinberge
Mit einem Jahresdurchschnitt von über 2300 Sonnenstunden ist das Tessin für sein mildes Klima bekannt. Geschützt durch die Alpenkette und unter dem Einfluss eines gemäßigten Klimas genießt das Tessin milde Winter und typisch mediterrane Sommer. Dank diesen Wetterbedingungen gilt der Tessiner Merlot als Klassiker jenseits aller Moden. Die Eleganz, Ausgewogenheit und Finesse der erzeugten Weine sorgen für hedonistische Genüsse, die sich ideal mit der mediterranen Küche kombinieren lassen.
Das Weinbaugebiet Tessin befindet sich auf zwei tektonischen Platten und ist deswegen in zwei Teile gegliedert: den Sopraceneri, der auf der europäischen Platte ruht, und den Sottoceneri, der mit der afrikanischen Platte verbunden ist. Der erste Teil besteht aus kristallinem Gestein mit Gneis und Granit, was zu sauren, leichten, sandigen Böden mit einer guten Präsenz organischen Materials führt. Der Sottoceneri hingegen hat aufgrund von Kalksteinfelsen alkalischere Böden, die reicher an Ton und schwerer sind, insbesondere im Mendrisiotto, wo sich 40% der Weinberge konzentrieren. Die Tessiner Weine unterscheiden sich also aufgrund ihrer unterschiedlichen Böden entscheidend voneinander.
Wichtigste Schritte bei der Herstellung eines Rotweins
Der Prozess der Weinherstellung besteht aus mehreren Schritten. Je nach Weintyp (Rot-, Weiß-, Rosé-, Süß- oder Schaumwein) können diese Schritte unterschiedlich sein. Da Merlot hauptsächlich zu Rotwein verarbeitet wird, konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Schritte bei der Herstellung eines Rotweins.
- Lese: Die Trauben werden bei optimaler Reife gepflückt – das heißt, sie müssen genügend Zucker enthalten, der für die Fermentation wichtig ist, aber nicht zu viel, um einen ausreichenden Säuregehalt zu bewahren. Diese Reife ist je nach Rebsorte unterschiedlich.
- Abbeeren/Entrappen: nachdem die Trauben in den Weinbergen geerntet wurden, werden die Beeren von ihrem Stielgerüst entfernt (ganz oder teilweise), um zu vermeiden, dass zu starke, an die Stängel gebundene grasähnliche Noten erhalten bleiben.
- Einmaischen: Die Trauben werden zerquetscht, um den Saft freizusetzen. Die Mischung aus Saft, Schalen und Kernen der Trauben wird als Maische bezeichnet. Aus diesem Most wird der Wein hergestellt.
- Mazeration: Der Most bleibt über mehrere Wochen in Tanks. Die Haut der Trauben, die Tanninen, Farbstoffe und Aromen enthalten, geben dem Wein seine rote Farbe und Aromen. Die Dauer der Maischegärung hängt von der verwendeten Rebsorte und dem gewünschten Weintyp ab.
- Alkoholische Gärung: Die Hefen (natürliche oder zugesetzte) ernähren sich vom Zucker im Most, wodurch Alkohol und CO2 freigesetzt werden. Je mehr Zucker vorhanden ist, desto mehr Alkohol entsteht.
- Pressen: In diesem Schritt wird mit einer Weinpresse (Kelter) der Traubensaft (flüssig) vom Trester (fest) getrennt.
- Reifung/Ausbau: Der von allen festen Bestandteilen befreite Wein wird erneut in Tanks (aus Edelstahl, Beton, Eichenfässern usw.) gefüllt. Er bleibt dort einige Monate bis mehrere Jahre. In dieser Zeit findet die zweite Gärung statt, die „malolaktische Gärung“. Sie stabilisiert den Wein und verleiht ihm mehr Fülle.
- Abfüllung: Der letzte Schritt vor der Vermarktung des Weins!
Die Geschichte des Merlot
Wir befinden uns am Ende des 19. Jahrhunderts und die Weinberge in Europa sind von der Reblaus heimgesucht worden, welche für enorme Schäden verantwortlich war. Das Kreuzen von amerikanischen Unterlagsreben mit Europäischen Reben entpuppte sich als hoffnungsvolle Methode, die Verbreitung der Reblaus zu verhindern. Zudem merkte man, dass sich aus europäischen Rebsorten in Verbindung mit Rebsorten amerikanischen Ursprungs Qualitätsweine herstellen lassen. Der Arzt, Winzer und Staatsrat Giovanni Rossi (1861-1926) führt auf seinem Weingut Versuche durch, um herauszufinden, welche Rebsorte am ehesten in der Lage sein wird, den Tessiner Weinberg zu revolutionieren. Der Merlot ist die auserwählte Rebsorte unter all den erprobten Reben. 1906 war das Jahr der Neuerung: Die Merlot-Rebe aus dem Bordelais war diejenige mit den höchsten Reifegraden. Es sollte jedoch noch über 50 Jahre dauern, bis der Merlot hier die am weitesten verbreitete Rebsorte wurde. Von da an wird der Tessiner Merlot dank der Weinbereitungstechniken im Keller und der hervorragenden Qualität der Trauben in den Weinbergen noch viele Erfolge feiern.
Der Merlot wird von da an hauptsächlich als Rotwein gekeltert, um seine volle Eleganz zu entfalten. Das Tessiner Mikroklima ermöglicht es aber auch, Schaumweine aus ihnen herzustellen oder sie sogar als Weiß – eine lokale Exklusivität – oder Rosé Wein zu keltern. Die besten Trauben bringen hier große, kräftige Lagerweine hervor, die nach Ausbau in Barrique noch an Komplexität gewinnen, bis sie mit den größten Merlots der Welt verglichen werden können.
Aber woher kommt der Name Merlot?
Die Amsel (franz. le merle), die in Obstplantagen und Weinbergen ihren natürlichen Lebensraum findet, soll der Rebsorte Merlot ihren Namen gegeben haben. Für diese Namensgebung gibt es zwei mögliche Erklärungen. Die erste besagt, dass die Amsel, die im Herbst in den Weinbergen anzutreffen ist, sich an den Merlot-Trauben satt isst, die früher reif sind als die anderen Bordeaux-Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Die zweite Hypothese besagt, dass die Rebsorte ihren Namen der Farbe ihrer Beeren verdankt, die schwarzviolett sind und an das Gefieder der Amsel erinnert.
Ihr Besuch bei der Corte del Vino Ticino
Als König der Tessiner Weine hat der Merlot sein Schloss in der Corte del Vino Ticino, im Herzen des Parks der Breggia-Schluchten, in der Gemeinde Morbio Inferiore.
Corte del Vino Ticino wurde von den Tessiner Weinproduzenten initiiert und vereint 45 von ihnen, die zusammen 90% aller Tessiner Weine produzieren. Hier kann man über 250 Referenzen probieren, die mit den typischen mediterranen Spezialitäten der Tessiner Küche kombiniert werden. Das lokale Repertoire schöpft aus den Quellen der benachbarten italienischen Regionen, insbesondere wenn man an die traditionelle Polenta aus der Lombardei, das Risotto aus der Provinz Vercelli oder an andere typische Schmorspezialitäten aus dem benachbarten Piemont denkt, wie Brasato (geschmortes Rindfleisch) und Bollito Misto (Eintopf aus mehreren Fleischsorten, der mit grüner Soße und süß-saurem Fruchtsenf serviert wird).