Hauptprodukt
Eine kleine Pflaume, die von Weit her kommt
Der Damassine AOP Branntwein ist eine Spezialität aus dem Kanton Jura. Er wird aus der roten Damasson hergestellt, einer kleinen wilden Pflaume mit tausend Düften, die im Mittelalter von den aus Damaskus zurückkehrenden Kreuzrittern mitgebracht und domestiziert wurde. Im August fallen die reifen Früchte vom Damaszenerbaum und werden vier bis fünf Wochen lang in Netzen gesammelt und täglich von Hand aufgelesen. Für ein Kilo Früchte werden mehr als 100 Damassinen benötigt, und fast 900, um am Martinstag daraus einen Liter Damassine AOP brennen zu können.
Der Ursprung des Damassine AOP verliert sich im Laufe der Zeit, doch die Legende besagt, dass es Kreuzritter waren, die die Pflaume als Beute in ihren Satteltaschen von den Kreuzzügen mitbrachten. Oder auch von jenem Pfarrer aus Charmoille, der 1145 zu einer Reise nach Palästina aufbrach. Sicher ist, dass der Name Damassine für diesen Branntwein in Anlehnung an die syrische Hauptstadt Damaskus gewählt wurde. Die kalkhaltigen Böden und das Klima der Region Ajoie ermöglichen es dieser Frucht, hier besser als anderswo die Quintessenz ihrer Aromen zu entfalten.
Im Kanton Jura laden mehrere Orte dazu ein, das Produkt zu entdecken: Durch den Besuch einer Brennerei mit ihren Destillierapparaten aus vergangenen Zeiten, verbunden mit einer Degustation, oder auch im Schweizer Obst-und Brennereimuseum „Ô Vergers d’Ajoie“. Ebenfalls zu entdecken: der Lehrpfad „Der Damassinerweg“ oberhalb des Dorfes Mormont oder der Damassine-Pfad, der den Bahnhof Porrentruy mit dem Gelände „Ô Vergers d’Ajoie“ verbindet.
Zusätzliche Informationen
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Ô Vergers d’Ajoie, 27, Combe Bruequelin, Porrentruy, District de Porrentruy, Jura, 2900, Schweiz/Suisse/Svizzera/Svizra
Was ist die Damassine AOP ?
Ein wenig Geschichte
Es gibt nur wenige historische Dokumente, die die Einführung und Integration der Damassine AOP in die jurassische Volkskultur belegen, aber die Legende besagt, dass es Ritter waren, die diese Beute in ihren Satteltaschen mitbrachten, als sie im 13. Jahrhundert von den Kreuzzügen zurückkehrten. Oder von jenem Pfarrer von Charmoille, der 1145 zu einer Reise nach Palästina aufbrach.
Sicher ist, dass der Name Damassine dieses Obstbrandes in Anlehnung an die syrische Hauptstadt Damaskus verliehen wurde. Die kalkhaltigen Böden und das Klima in der Region Ajoie ermöglichen es dieser Frucht, hier besser als anderswo die Quintessenz ihrer Aromen zu entfalten. Im Laufe der Zeit hat sich diese Sorte zu einer exklusiven Spezialität der Juraregion entwickelt. Sie gilt dort als das Aushängeschild der Branntweinprodukte.
Die Grundlage des Branntweins: die roten Damassinen
Die rote Damasson ist eine Steinfrucht, die wie eine kleine Pflaume aussieht. Sie ist etwa so groß wie eine Mirabelle und hat verschiedene Rottöne. Sie verströmt einen starken Duft, der alle Sinne betört. Bei voller Reife färbt sich die Frucht blau, dann ist sie fleischig und saftig.
Damassinen wachsen an Damaszenerbäumen, die mit drei Methoden gezüchtet werden: durch Entnahme von Stockausschlägen, durch Pfropfen und durch Einpflanzen von Kernen. Die Früchte werden nicht gepflückt. Sie werden von Mitte Juli bis Ende September von Hand geerntet, wenn sie reif sind und auf natürliche Weise von den Bäumen fallen. Das Ernten durch Schütteln der Bäume ist nicht gestattet.
Die Damassinen werden auf Märkten verkauft, zu Kuchen und Marmelade und vor allem zu Edelbrand, dem Damassine AOP, verarbeitet.
Herstellung von Damassine AOP
Damassine AOP ist ein edler Brand, der ausschließlich aus roten Damassinen hergestellt wird, die ausschließlich im Kanton Jura angebaut und verarbeitet werden.
Wenn die roten Damassinen reif sind, fallen sie vom Baum und werden täglich von Hand geerntet. Nach dem Sortieren werden die Früchte rasch in Fässer gefüllt, da sie nur wenige Tage haltbar sind. Das Zerkleinern und Entsteinen ist gemäß dem Pflichtenheft AOP (geschützte Ursprungsbezeichnung) unzulässig.
Die Fässer werden bis zur Destillation, die so schnell wie möglich nach Abschluss der alkoholischen Gärung, spätestens jedoch bis zum 31. Dezember des Erntejahres erfolgen muss, bei einer Temperatur zwischen 15° und 25°C gelagert. Es wird destilliertes oder entmineralisiertes Wasser aus dem Erzeugungsgebiet hinzugefügt, damit der Alkoholgehalt 40 Volumenprozent nicht überschreitet.
Der Damassine AOP wird mindestens 6 Monate gelagert. Er darf nicht vor dem Martinstag (11. November) des Jahres, das auf die Ernte der zu ihrer Herstellung verwendeten Früchte folgt, vermarktet werden.
Der völlig transparente Damassine-Brand zeichnet sich durch einen sehr ausgeprägten Geschmack nach kleinen Wildpflaumen aus, mit Aromen von Bittermandeln, geschnittenem Gras und Heu. Im Mund zeigen sich fruchtige oder würzige Anklänge.
Alle Produktionsschritte der Damassine AOP finden innerhalb des Kantons Jura statt, von der Produktion der roten Damassinen bis zur Abfüllung in Flaschen (Lagerung, Gärung und Destillation inbegriffen). Im Jahr nach der Ernte findet eine Blind Degustation des Branntweins aller Erzeuger statt, nach der die Erzeuger die Erlaubnis erhalten, das AOP-Siegel zu tragen.
Zu Tisch!
Aus den roten Damassien entstehen neben der Damassine AOP viele weitere Derivate. Aus ihnen werden Sirup, Konfitüre, Kuchen und verschiedene Schokoladen hergestellt – und sie können auch getrocknet werden.
Die wichtigsten Daten, die Sie sich merken sollten
13. Jahrhundert: Die rote Damassine, eine kleine Pflaume, die der Legende nach aus Damaskus mitgebracht wurde, taucht erstmals im Kanton Jura auf.
1860: Erste schriftliche Erwähnung des Anbaus von roten Damassinen in der Region.
19. Jahrhundert: Die ersten Bäume werden ausgewählt.
2002: Die Interprofession de la Damassine, die aus der Fusion der Association des producteurs de fruits d’Ajoie und der Association Fruits du Jura hervorgegangen ist, wird gegründet. Am 7. Juli wird ein gemeinsamer Antrag auf Eintragung einer geschützten Ursprungsbezeugung (AOP) Damassine gestellt, in dem gefordert wird, dass die gesamte Produktionskette des Branntweins ausschließlich im Kanton Jura stattfindet.
2005: Das Bundesamt für Landwirtschaft nimmt den Antrag auf eine AOP im Juni an, aber der Entscheid wird von einem ausserkantonalen Produzenten angefochten.
2010: Nach zahlreichen Wendungen wird der Antrag auf eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung angenommen. Sie tritt 2011 in Kraft. Man spricht heute nur noch von Damassine AOP.